14.7.11

Projektoren, Projektionen, Projekte und Pyramiden




"Wenn am Tage, besonders bei überwiegend wolkenbedecktem Himmel, sich ein Wolkenloch aus der Sichtposition eines Betrachters in der Nähe oder am direkten optischen Sonnenstandort öffnet, so formen die nunmehr durchkommenden Sonnenstrahlen mindestens ein deutliches Dreieck, oft sogar eine räumlich erscheinende Pyramide. [...] es ist daher durchaus vorstellbar, dass frühere Betrachter an den verschiedensten Standorten unabhängig voneinander eine solche strahlende Wolkenöffnung als ein göttliches Zeichen interpretierten und die von dieser Öffnung sich durch die Sonnenstrahlen ergebende Form in erstrebter Annäherung an das Göttliche auch nachzubauen versuchten. Auch die Tatsache, dass beispielsweise im alten Ägypten die Pyramiden als Himmelstreppe zum Göttlichen geschaffen wurden, die es einem verstorbenen Pharao ermöglichen sollte, zu seinem wahren Vater, dem Sonnengott Re, zu gelangen (siehe auch Imhotep), könnte zumindest in diese Richtung weisen." -Wiki

Effekt in der Natur...


...und technische Nachbildung.

Der Projektor projiziert auf eine quadratische Fläche und bildet mit dem ausgehenden Lichtpunkt eine Pyramide.

Als erster Projektionsapparat in der Geschichte wird die Laterna Magica angeführt (= Zauberlaterne).

"In den Anfangsjahren der Laterna Magica malten die Projektionskünstler die Laternbilder oder vergaben Aufträge. Sie nutzten die Illusionswirkung von Lichtbildern im dunklen Raum oftmals, um sie als Wirklichkeit erscheinen zu lassen. Dafür wurde die Laterna Magica so aufgestellt, dass sie für die Zuschauer nicht sichtbar war. Als Projektionsfläche diente häufig Rauch, so dass der Eindruck von frei im Raum schwebenden Figuren entstand. Mit diesen Geisterdarstellungen, sogenannten Phantasmagorien (aus griech. „phantasma“ Erscheinung, Trug-, Traumbild sowie „agoreuein“ öffentlich reden, gebieten), etablierte sich die Laterna Magica als professionelles Unterhaltungsmedium. Ihre Blütezeit hatten die Phantasmagorien im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert. Aufgrund der Wirkung dieser Projektionen war die Laterna Magica auch unter dem Namen „Schreckenslaterne“ bekannt. [...] Der frühe Film gilt mittlerweile als Spätform der historischen Projektionskunst." -Wiki


Die Schau-spieler, deren Abbilder im Kino auf die Leinwand projiziert werden (mit dem nicht im Sichtfeld befindlichen / unsichtbaren Projektor im Rücken) werden als Stars bezeichnet. Viele Zuschauer orientieren sich an diesen Stars / Schau-spielern und deren Rollen.

In umgekehrter Richtung besteht ebenfalls eine indirekte Interaktion zwischen Zu-schauern und Film (Projektion) bzw. den "Stars" / Schau-spielern: nur diejenigen Filme (=Projekte) sind erfolgreich und werden produziert, die auch je nach aktuellem Bedürfnis von den Zuschauern gewollt und tatsächlich gesehen werden. Der Film orientiert sich also auch an den Zuschauern, nicht nur umgekehrt. Wenn fast niemand ein bestimmtes Filmthema / bestimmte Schau-spieler sehen will, sind diese nicht (mehr) bzw. noch nicht präsent. Es spielt vor allem die Neuheit eine wichtige Rolle. Ehemals war das Hauptmedium für Fiktion bzw. Vor-stellungen der Roman (z.B. Von der Erde zum Mond, Jules Verne), später dienten Romanvorlagen für Filme (2001 - A Space Odyssee), auch die Realität wird durch die Fiktion vorgezeichnet.

Jule Vernes Roman
Monolith auf dem Mond im Film 2001
Ground Zero, NYC nach dem 11.09.2001
Millenium Hilton am 11.09.2001
Millenium Hilton Hotel, dem 2001 Monolith nachempfunden, am Ground Zero

Der Monolith um 90° gedreht entspricht den Abmaßen einer Projektionsfläche im Kino.

Im Englischen heißt die Leinwand im Kino passenderweise Silverscreen (=Silberschirm) - ein Spiegel. Der wahre Projektor ist der Zuschauer selbst, nicht das technische Hilfsmittel, um die Illusion zu generieren - der Zuschauer ist somit gleichzeitig der Schau-spieler im eigenen Film.

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Quelle Artikel,  Forschungsprojekt GEO 600

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